Bei meiner ersten Begegnung mit Yoga im Jahr 1998 war ich keineswegs überzeugt, dass dies wirklich ein Sport für Männer sein könnte. Ich war damals in einem Hotel in Thailand, um dort jeden Morgen mit anderen Gästen und einem Lehrer Taiji zu üben. Er verlangte, bevor wir mit dieser langsamen Form des Kung Fu begannen, dass wir als Warm-up zunächst den Sonnengruß machten. Nun, er war schließlich der Meister…
Nach meiner Rückkehr geriet der Sonnengruß zunächst in Vergessenheit – die Auseinandersetzung mit Taiji war mir wichtiger. Doch hierfür benötigt man auf lange Zeit einen wirklich guten Lehrer, um diese manchmal recht langen Übungsabfolgen auch tatsächlich effizient umsetzen zu können. Da ständig unterwegs, war das für mich nicht umsetzbar.
Während eines Drehtermins auf Tahiti traf ich eine deutsche Yoga-Lehrerin, die allmorgendlich mit den Hotelgästen den Sonnengruß trainierte – dieser Gruppe schloss auch ich mich an. Ich erlernte die Bewegungsabfolge dieser Übung und die richtige Atmung dafür, und seither praktiziere ich den Sonnengruß jeden Morgen, genau 21 Mal nacheinander. Mittlerweile schwöre ich auf ihn, da er mich unter anderem von meinen Rückenproblemen befreit hat.
Wo immer auf der Welt ich mich auch befinde, Platz dafür finde ich auch im kleinsten Hotelzimmer.
Diese 13 bis 15 Minuten, die ich allmorgendlich damit verbringe, mit der Bewegungsabfolge des Sonnengruß meine Bänder und Sehnen zu dehnen und die Muskulatur zu stärken, investiere ich gern, denn sie helfen mir, gesund zu bleiben und frisch und gestärkt in den Tag zu starten.
Wenn Sie Lust bekommen haben, es selbst einmal zu probieren, fangen Sie einfach an! Ein Tipp noch – lernen Sie die Choreografie auswendig (das geht recht schnell), damit Sie sich auf Ihren Körper (machen Sie nichts, was Schmerzen bereitet) und Ihren Atem konzentrieren können. Nur so sind die Übungen wirklich effizient.
Tashi Delek, wie die Tibeter sagen, Glück und Segen!
Ihr Ralf Bauer